Bruckbergerau
Königreich Bayern, Bürgermeistermedaille für Landgemeinden, ausgegeben und getragen ab 1869.
Exemplar des ersten, durch Gemeindeordnung vom 13. April 1869 eingeführten Modells mit dem Brustbild König Ludwig II. im Krönungsornat mit umgehängter Kette des Hubertusordens, wie sie an einem hellblauen Halsband getragen wurde. Gültig war dieses Modell bis zum 10. Februar 1887, als Medaillen mit dem Portrait des Prinzregenten Luitpold genehmigt wurden, jedoch wurden die älteren Medaillen länger, teilweise sogar über das Ende der Monarchie und den Faschismus hinaus, bis in die 1950er-Jahre getragen.
Silber geprägt, an angelöteter, starrer Ringöse. Rückseitig zweizeilig gravierter Ortsname „Bruck= / bergerau“. Die bis dahin selbständige Gemeinde Bruckbergerau wurde am 1. Januar 1972 nach Bruckberg (heutige Postleitzahl 84079) eingegliedert. Diese Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut gehörte bis zum 30. April 1978 zum oberbayerischen Landkreis Freising und hat heute (Stand Ende 2014) 5232 Einwohnerinnen und Einwohner.
Ordentliche Erhaltung mit mehreren, teils größeren tragebedingten Randfehlern. An vernähtem, hellblauem Bandstück. Ob die Medaille hieran vorschriftwidrig auf der Brust getragen wurde, oder diese „Konfektionierung“ erst nachträglich entstand, muss offen bleiben.
Literatur: Bergmann, Werner und Langer, Eric. Von der Bürgermeistermedaille zur Amtskette. In: Orden-Militaria-Magazin Nr. 74, S. 1–28. Steinau 1996.