Opferring der NSDAP
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Der
Opferring der NSDAP war eine Einrichtung der
Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei unterhalb der Reichsebene zur regelmäßigen Sammlung von finanziellen Zuwendungen.
Geschichte
Erstmals ist ein Opferring der NSDAP im Jahr 1927 im
Gau Oberbayern-Schwaben nachweisbar.
[1] Da von den regulären Mitgliedsbeiträgen ein erheblicher Teil an die Reichsleitung abgeführt werden mussten, waren die Strukturen darunter oftmals finanziell schlecht ausgestattet. Die Einnahmen des Opferrings hingegen verblieben auf der lokalen bzw. regionalen Ebene, was in der Folge zu zahlreichen Gründungen von Opferringen auf Orts-, Kreis- und Gau-Ebene führte. Die Opferringe sollten nach dem Willen der
Reichsleitung der NSDAP vor allem aus „zahlungskräftigen Freunden und Anhängern der Partei“ gebildet werden.
[2]
Neben der Finanzierung der Partei auf unterer Ebene diente der Opferring auch der Erfassung von Personen, die der NSDAP aus unterschiedlichen Gründen nicht angehörten sowie der finanziellen Abschöpfung von Mitgliedern, die keine aktive Parteiarbeit leisteten.
[3] Gesammelt wurde in der Regel mit der Ausgabe von Marken, die auf eigene Mitgliedskarten und in Mitgliedsausweise geklebt wurden.
[4] Dadurch konnte die Sammeltätigkeit der unteren Ebenen durch die jeweils höhere Ebene gut überwacht werden.
Im Jahr 1936 wurde die Tätigkeit der Opferringe zunächst eingeschränkt, indem der Reichsschatzmeister der NSDAP
Franz Xaver Schwarz ihre Neugründung oder Ausweitung untersagte. Durch eine Anweisung von Schwarz im März 1943 wurden sie endgültig verboten, weil es „mit dem Ansehen der Bewegung nicht zu vereinbaren“ sei, mit dem Opferring „als Einrichtung der Partei eine Organisation bestehen zu lassen, deren alleinige Aufgabe die Einziehung von Beiträgen“ ist.
[5] Gleichwohl existierten viele Opferringe aber offenbar bis zum Kriegsende 1945 weiter.
Bei der
Entnazifizierung wurde der Opferring nicht als Gliederung der NSDAP eingestuft.
[6] Er wird aber (wohl vor allem aufgrund der schwierigen Quellenlage) in der Literatur zum Nationalsozialismus oft irrtümlich für eine eigene Gliederung der Partei gehalten. Auf der Reichsebene existierte er jedoch zu keiner Zeit.
Auch im Ausland gab es in einigen
NSDAP-Landesgruppen Opferringe.
[7]
Zu unterscheiden ist der
Opferring Elsaß, der nach der
deutschen Besetzung Frankreichs im
Elsass im Herbst 1940 gebildet wurde und eine Vorstufe zur Aufnahme in die NSDAP war.
[8]
Es soll außerdem noch ein Opferring der
Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) bestanden haben.
[9] In der einschlägigen Literatur zur NSV findet sich dazu jedoch kein Hinweis.